"Habe nun, ach..." – so beginnt der große Monolog in dem wohl berühmtesten Drama der Theatergeschichte. Goethes Faust ist das Inbild eines rastlosen Menschen, der nach Erkenntnis strebt. Maßlos, egozentrisch, hybrid, vollständig verzweifelt ist Faust an einem Endpunkt angekommen. Mephisto verspricht, Fausts unstillbaren Taten- und Erkenntnishunger zu befriedigen. Faust wettet seine Seele dagegen und begibt sich mit Mephisto auf einen Roadtrip voller neuer Erfahrungen, dessen Höhepunkt in der Begegnung mit der jungen Margarethe gipfelt.
Spieldauer
Ansgar Wilk, der sich schon in früheren Inszenierungen intensiv mit dieser Rolle auseinandergesetzt hat, die zu den schönsten im Theaterfach gehört, inszeniert das Stück in gekürzter Fassung und spielt die Hauptrolle. Julia Rieblinger spielt Mephisto und Sarah Giebel Margarethe.
Mitwirkende
Angaben zur
Besetzung
Angaben zur
Inszenierung
Regieassistenz - Theresa Andree*
* Bundesfreiwilligendienst Kultur Spielzeit 2023/2024
Presse
Faust ist immer noch aktuell: Goethe-Drama feiert in gekürzter Fassung starke Premiere in Bergkirchen
"(...) Alle vier Mitwirkenden übernehmen in der Inszenierung verschiedene Rollen, ,was die Sichtweise auf die Figuren durchaus verändert‘, so räumt Wilk ein. Wie Wilk überzeugen und beeindrucken die Darstellerinnen gleichermaßen. Julia Rieblinger fasziniert als der Menschen verachtende Mephisto, der Faust ins Verderben führt, während Sarah Giebel als zartes Mädchen ihre Liebe zu Faust und das bittere Ende berührend in Szene setzt.
Als temperamentvoll agierende rothaarige Hexe und Frau Marthe in grellem Gewand sorgt Verena Konietschke beeindruckend für die komischen Momente in den Machenschaften als Prüfstein zwischen Gott und Teufel. Die menschliche Tragödie und das bittere Ende empfanden die Zuschauer in der Vorstellung hautnah mit. Sie bedankten sich mit lang anhaltendem Beifall beim Ensemble für den Ideenreichtum und die hohe Schauspielkunst auf kleiner Bühne.“
Wenn sich Mephisto schmalzige Werbebotschaften ausdenkt
"(...) Goethes ,Faust I‘ gehört nach wie vor zu den meist gespielten Theaterstücken auf deutschen Bühnen. Für bayerische Schülerinnen und Schüler ist das Mysterienspiel des Dichterboliden allerdings keine Pflichtlektüre mehr - dabei kann dieses Werk durchaus eine Parabel auf heutige Zeitläufe sein. Denn es kann Genusssucht, Machthunger, Bigotterie, falsches Ehrgefühl, Geldgier und Verführbarkeit mindestens so direkt anprangern wie ein hochmodernes Werk. (...)
Die Zutaten zu dieser teuflisch guten Inszenierung sind: drei Schauspielerinnen und ein Schauspieler, die über sich selbst hinauswachsen, die wunderbare, witzige Ausstattung von Ulrike Beckers und eine Bühnenmusik von Max I. Milian, die mindestens so heftig wirkt wie Mephistos Zaubertrank... Insgesamt ist das Stück eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit Lebensfragen, verpackt in eine dichte, leichtfüßige Inszenierung mit überragenden darstellerischen Leistungen.“